Der amerikanische Präsident ist ein Twitter-Meister mit 10 – 12 Meldungen pro Tag. Man hat das Gefühl, Donald Trump kann für andere Dinge gar keine Zeit mehr haben. Inzwischen soll er über 12.000 Nachrichten über Twitter in seiner Amtszeit abgesetzt haben. Und was seine eigenen „Fake-News“ betrifft: Auch da soll er inhaltlich wohl im 5-stelligen Tausenderbereich angelangt sein.
Die Statistiken zeigen, niemand ist politisch für deutsche Anleger furchterregender als Donald Trump. Selbst Präsident Wladimir Putin und damit Russland haben inzwischen eine höhere Vertrauensstufe erreicht.
Was als chronische Unruhe bei Donald Trump wahrgenommen wird, ist nach seiner Definition Ausdruck seines Tatendrangs. Viele seiner Treffen mit internationalen Staatsoberhäuptern sind weniger eine Frage des tatsächlichen Erfolgs, sondern reine Inszenierung seiner Person durch Fernsehauftritte.
Wir vermuten jedoch, dass Donald Trump inzwischen weniger Einfluss auf Märkte und damit Kursbewegungen hat als viele noch glauben. Der Abgang von John R. Bolton (bereits der vierte Nationale Sicherheitsberater in der Amtszeit von Donald Trump), hat weitreichende Folgen. Denn John R. Bolton war ein besonders „harter Hund“. Nachdem nun der vierte Sicherheitsberater gehen musste, kann von kontinuierlicher Sicherheitspolitik kaum noch die Rede sein. Der neue designierte Nationale Sicherheitsberater, Robert C. O’Brian, soll ein ähnlich harter Hund sein wie sein Vorgänger – aber freundlich! Insgesamt verzeichnet Donald Trump inzwischen 51 Personal-Abgänge in seiner Amtszeit. Entlassene Personen in der zweiten Reihe sind hier noch nicht einmal mitgezählt. So haben die USA mit dem höchsten Verteidigungsetat der Welt aktuell kein funktionierendes Sicherheitsteam. Das ist sehr beunruhigend.
Auch hier ist Vorsicht geboten: Donald Trump ist ein „Deal-Maker“. Er versucht generell maximalen Druck auszuüben und sobald dies nicht mehr funktioniert, so scheint es inzwischen, gehen ihm die Optionen aus. Der Druck auf den Gegner lässt daraufhin nach und der bisher unter Druck Geratene (wer auch immer) wird dadurch in der Außenwahrnehmung stärker. Immobilien-Deals mögen so funktionieren – internationale Politik jedoch nicht.
Beispiele: Nord-Korea rüstet nicht atomar ab, eine Eskalation mit Iran ist durchaus weiter möglich, wird aber voraussichtlich nicht geschehen, Russland muss nach Versuchen der Wahlmanipulationen in den USA keine Konsequenzen fürchten und Donald Trumps Versprechen, den politischen Sumpf in Washington auszutrocknen, wirkt angesichts der Tatsache, dass viele Regierungsmitglieder und Politiker anderer Nationen auf Kosten der Steuerzahler in seinem Hotel in Washington übernachten nicht glaubwürdig. Kurzum: Donald Trump poltert und droht, handelt aber gar nicht oder aus absolut zwingendem Grund nur verhalten, wenn der Erfolg nicht eintritt. Aber: Donald Trump ist nicht kompromissfähig, denn er kann sich selbst nicht überwinden. Alles das haben auch seine Gegner bereits erkannt und handeln danach.
Folge: Für Spar-Rücklagen und deren sichere Positionierung ist aber der Gedanke der geopolitischen Streuung für einen Teil der Rücklagen in ein neutrales (politisch wesentlich berechenbares) Land – hier ist die Schweiz gemeint – eine sich daraus ergebende wichtige Überlegung. Schicken Sie Ihr Geld vor, Sie können nachreisen oder auch selbst in ein anderes Land gehen.
Aus der neutralen Schweiz können Sie sich Ihr wohlverdientes Geld in alle Welt nachschicken lassen. In einer ernsthaft in Bedrängnis gekommenen Eurozone wird dies aufgrund von dann verfügten Devisensperren (siehe jüngste in Argentinien) nicht mehr möglich sein. Die Pläne dazu liegen seit längerem (siehe frühere Publikationen) in den politischen Schubladen.