die Zinswende nach oben ist auf Jahre verschoben – wir sagen es Ihnen auch schon seit Jahren, aber es wird kaum geglaubt. Jetzt wird es praktisch zur Gewissheit. Hier gilt nun der alte Glaubenssatz: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – geben Sie diese also bitte jetzt auf. Inzwischen hat Mario Draghi dies jetzt vor seiner Pensionierung als noch amtierender Präsident der EZB bis mindestens Mitte nächsten Jahres sogar selbst verfügt.
Als designierte Nachfolgerin kommt nun Christine Lagarde (bisher Chefin des Internationalen Währungsfonds in Washington). Damit ist es klar. Frau Lagarde hat in der Vergangenheit die lockere Zinspolitik von Herrn Draghi aus der Ferne für noch nicht ausreichend kritisiert und ihn sogar noch zu entscheidenden zusätzlichen Lockerungen ermutigt. Damit sind die Weichen gestellt. Die (weltweit fast entscheidende) amerikanische Notenbank (Fed) hat ihre Politik ebenfalls geändert und sich im Hintergrund zu einer Zinswende nach unten entschieden.
Das Ergebnis: Die EU-Stabilitätsunion (also der „Stabilitäts- und Wachstumspakt“) ist damit auf Jahre in die Schublade gelegt. Frau Lagarde wird wohl sogar Zusätzliches tun, um die südeuropäischen Schuldnerländer finanziell noch stärker zu unterstützen. Italien wird jubeln, der Euro wird extrem leiden. Für den deutschen Sparer heißt das:
Der Zins ist abgeschafft.
Sicher ist damit: Das Parken auf Konten für die langfristigen Rücklagen bedeutet täglichen Kaufkraftverlust. Die Immobilienpreise – und Sachwerte im Generellen – werden weiterhin steigen.
Langfristige Guthaben auf Konten werden zum langfristigen Schwundgeld – ganz so wie es die Politik möchte (siehe auch unsere diesbezüglichen Hinweise im vorigen Finanzplatz Schweiz Intern@ unter dem Thema MMT – Modern Monetary Theory). Dort ist beschrieben, wohin die Reise finanzpolitisch, unterstützt durch die Notenbanken, gehen soll.
Dies alles geschieht zum Wohle und zum Erhalt des Euro, mittels seiner gezielten Kaufkraft-Schwächung. Damit sind die Notwendigkeiten hinsichtlich Rücklagenbildung in Sachwerten (alternativ zu Kontenrücklagen) klar definiert. Somit steht auch fest, was man hinsichtlich seiner langfristigen Rücklagen nicht tun darf: Diese auf Konten liegen lassen. Das neben stehende Schaubild zeigt die erwarteten Zinssenkungen der EZB (alles im sich negativ verstärkenden Terrain).
Diese Tendenz wird dazu beitragen, dass der Euro weiter sinkt (übrigens politisch gewollt zur Exportförderung). Diese Tendenz wird relativ zum US-Dollar bereits seit mehr als 10 Jahren realisiert (siehe Chart rechte Seite).
Auch für die Banken sind die Negativ-Zinsen sehr teuer. Kein Wunder also, dass wir weiteres Bankensterben in der gesamten EU haben. In Deutschland sind es bereits in diesem Jahr wiederum 40 Banken weniger. Sie sind geräuschlos verschwunden. Eine Hoffnung auf steigende Zinsengibt es durch die Wahl von Frau Christine Lagarde als voraussichtlich neue EZB-Präsidentin ab Herbst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Jahre nicht. Das ist unsere Prognose, wie sie aufgrund der politischen Umstände seit Jahren von uns immer wieder beschrieben wird. Die Personen wechseln, die Zinsrichtung nach unten bleibt gesichert.